Gentechnisch veränderte Babys

Update 22.1.19 China bestätigt Existenz genmanipulierter Babys. Die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtet, dass der umstrittene Forscher He Jiankui allein und illegal gehandelt habe, um persönlichen Ruhm und Vorteile zu erlangen. Die chinesische Regierung hat nun bestätigt, dass die Babys tatsächlich existieren – was bis zuletzt von einigen Experten in Zweifel gezogen worden war. „Nana und Lulu sind geboren worden“, heißt es in einer Meldung der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua, über den die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet. Zudem soll momentan eine weitere Frau schwanger sein, deren Baby von He genetisch verändert wurde. He droht nun eine schwere Bestrafung. Bereits seit seiner Ankündigung im November lebte der Forscher unter Hausarrest. mehr Informationen

Ein chinesischer Wissenschaftler erklärt in einem Video, dass erstmals zwei Babys nach einer Genmanipulation zur Welt gekommen seien.

Dem Forscher zufolge hatte der an Embryonen vorgenommene Eingriff mit dem Verfahren CRISPR/Cas9 das Ziel, die Neugeborenen gegen HIV resistent zu machen. Dazu habe er im Erbgut der Babys ein Gen stillgelegt. Jedoch gibt es noch keine geprüfte wissenschaftliche Veröffentlichung zu den Eingriffen. Bisher existiert lediglich ein Eintrag in einem chinesischen Register für klinische Tests.

„Sollte es sich bewahrheiten, dass mit Hilfe der Genschere CRISPR ein genmanipuliertes Baby erzeugt worden ist, wäre dies für die Wissenschaft ein Super-GAU“, erklärte der Theologe Peter Dabrock, Präsident des Deutschen Ethikrates. „Die Neben- und Spätfolgen sind noch unabsehbar und schwer zu kontrollieren“.  mehr Infomationen

Jiankui He von der South University of Science and Technology im chinesischen Shenzen will die ersten genetisch editierten Menschen erschaffen haben.

Das Erbgut der «völlig gesunden» Mädchen sei im Rahmen einer künstlichen Befruchtung mit der Genschere Crispr-Cas verändert worden. Bisher ist völlig unklar, ob Nana und Lulu wirklich existieren. Insgesamt sollen 16 Embryonen verändert und elf übertragen worden sein.

«Rein technisch halte ich das für möglich», sagt der Biomediziner Dirk Heckl von der Universität Hannover. «In Affen ist die Methode schon seit 2013 erfolgreich.»

Unklar ist zugleich, welchen Zweck die genetische Veränderung der Kinder erfüllen sollte. Zwar ist der vorgebliche Vater HIV-positiv, hat jedoch dank verfügbarer Therapien eine sehr geringe Viruslast. Weder für die Mutter noch für Kinder gäbe es ein Ansteckungsrisiko.

«Bei aller Empörung muss man sich vor Augen führen, dass weltweit kein einheitliches rechtliches Verbot von Keimbahninterventionen beim Menschen existiert, sagt der Rechtsexperte Jochen Taupitz von der Universität in Mannheim.

Aus rechtlicher Sicht wird außerdem zu untersuchen sein, ob die Versuche, mit dem informierten Einverständnis der Eltern durchgeführt wurden. Wie AP berichtet, stand auf den unterzeichneten Formularen, dass es um eine Aids-Impfstudie gehe. mehr Informationen

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