Gegensätzliche Beurteilung aus Israel über den Konflikt Israel Iran

Eine Videoserie der proisraelischen Organisation „The Land of Israel“ hat die Aufmerksamkeit der Internet-Gemeinschaft geweckt. Darin bescheinigen die Macher Israel das Recht, im Konflikt mit dem Iran die Initiative zu ergreifen. „Jeder weiß, dass der Iran Israel und den Westen zerstören möchte“, leitet Ari Abramowitz den Film ein. Abramowitz fragt in dem Film, warum angesichts der iranischen Bedrohung durch mögliche Atomwaffen niemand handelt. Furcht sei der Grund, so meint er – genauer: „kognitive Dissonanz“, die unterbewusste Leugnung einer Gefahr, trotz der katastrophalen Folgen der Passivität. Im Folgenden veranschaulicht das Video verschiedene Angriffsszenarien, die möglich werden könnten, wenn der Iran Atomwaffen entwickelt. Abramowitz schlägt vor, nicht auf Diplomatie zu vertrauen, sondern entschieden zu handeln.

Im Gegensatz dazu  beurteilt der israelische General Amos Gilad die Sicherheitslage Israels als “äußerst angenehm” und bezeichnet sie als “präzedenzlos” in der Geschichte des jüdischen Staates. Indirekt bescheinigt Gilad dem Regime im Iran Rationalität, wenn er meint: “Abschreckung ist das Entscheidende, das die iranische Führung heute davon abhält, eine Entscheidung zum Bau einer Atombombe zu treffen.” (vgl. Artikel Kalter Friede besser als Krieg)

Auch Israels Armeechef Benny Gantz rechnet nach eigenen Worten nicht damit, dass der Iran eine Atomwaffe bauen wird. „Der Iran nähert sich schrittweise dem Punkt, an dem er eine Entscheidung treffen kann, ob er eine Atombombe bauen will“, sagte Generalleutnant Benny Gantz der Zeitung Haaretz. Die Entscheidung über diesen Schritt sei jedoch noch nicht gefallen. Der oberste politische und geistliche Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, würde einen großen Fehler machen, wenn er so weit ginge, sagte Gantz. Er glaube nicht, dass Chamenei diesen Weg beschreiten werde. Er gehe davon aus, dass die iranische Führung aus rational denkenden Menschen bestehe.

Der frühere israelische Geheimdienstchef Juval Diskin hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Ehud Barak nach Medienberichten im Atomstreit mit dem Iran scharf angegriffen. Die beiden Politiker würden die israelische Gesellschaft «in die Irre führen», wenn sie behaupteten, eine iranische Atombombe könne durch einen Militärschlag verhindert werden. «Ein Angriff auf den Iran wird sie (die Iraner) nur anstacheln, die Bombe noch schneller zu entwickeln», habe Diskin am Vorabend bei einer Konferenz in der Stadt Kfar Saba bei Tel Aviv gewarnt. «Ich glaube nicht an eine Führung, die Entscheidungen auf der Basis messianischer Gefühle trifft», sagte Diskin, der zwischen 2005 und 2011 Geheimdienstchef war.

Mit diesen Ansichten stehen sie offenbar im Widerspruch zu Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Iran vs. Israel – No Fear  Video von der proisraelischen Organisation „The Land of Israel“

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