Europäische Apokalyptik und israelische Alltagsprobleme

Bis ins letzte technische Detail wird in Europa spekuliert, wie sich ein israelischer Luftangriff gestalten könnte und was die Folgen für den Nahen Osten sein werden. Dabei wird oft ausser Acht gelassen, dass der Iran seine offen ausgesprochenen Absichten, Israel und die Juden bis zum Jahr 2014 physisch auszulöschen, auch ohne einen israelischen Schlag ausführen könnte.

Problematisch ist aus israelischer Sicht eine Atombombe in den Händen von Muslimen mit apokalyptischem Sendungsbewusstsein. Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, bezeichnete das „zionistische Regime“ als „Krebsgeschwür“, das „entfernt werden muss und herausgeschnitten wird“. Zeitgleich titelte die iranische Nachrichtenagentur: „Das israelische Volk muss vernichtet werden“. Und ein Berater Chameneis veröffentlichte eine religiöse und juristische Rechtfertigung für einen Angriff auf Israel und das jüdische Volk bis zum Jahr 2014. In jedem anderen Kontext würde dies als Kriegserklärung aufgefasst.

Während Europa immer mehr in Panik gerät, regt man sich in Israel darüber auf, dass Krankenhäuser in der Grippezeit zu 150 Prozent ausgelastet sind, Geldautomaten nichts mehr hergeben und die Innenstädte im Gestank versinken, weil die Müllabfuhr streikt und man diskutiert über die steigenden Lebenshaltungskosten.

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