Die jüdisch-messianische Frage ist durch den kommenden Kirchentag in Hamburg 2013 neu angestossen worden

Die Antwort des Deutschen Evangelischen Kirchentages auf das Gesuch messianisch-jüdischer Gruppen, sich am „Markt der Möglichkeiten“ auf dem Kirchentag 2013 zu beteiligen, fiel unmissverständlich aus. Im Schreiben vom 14. Mai 2012 erklärte das Präsidium, für die Judenmission engagierte Christen könnten nicht auf dem Markt der Möglichkeiten zugelassen werden. Damit wurde ein früherer entsprechender Entscheid von 1999 bestätigt und erneuert. Das bedeutet, dass jüdisch-messianische Werke und Gemeinden vom Kirchentag ausgeschlossen werden.

Dabei ist die christliche Kirche von ihrem theologischen Inhalt her eine jüdisch-messianische Bewegung. Sie glaubt eigentlich, dass Jesus der verheissene jüdische Messias aus dem jüdischen Tenach (Alten Testament) ist. Nicht umsonst würdigt die Deutsche Bibelgesellschaft ihr 200-jähriges Jubiläum ausgerechnet mit einer Briefmarke, auf welcher von der Beschneidung von Jesus, dem jüdischen Bundeszeichen mit Gott, zu lesen ist (siehe Artikel: http://israelimpulse.wordpress.com/2012/08/27/beschneidung-wird-in-deutschland-mit-einer-briefmarke-geehrt).

Die ersten „christlichen“ Kirchen waren ausschliesslich jüdisch-messianische Gemeinden. Erst in einem zweiten Schritt, öffnete sich die Bewegung für nichtjüdische Menschen (ab Apostelgeschichte Kapitel 10).

Auch Jesus selbst verstand sich als der jüdische Messias (Matthäus 15,24).

Wenn die Kirche sich von diesem Erbe distanziert, bringt sie zum Ausdruck, dass sie Jesus aus seinem Kontext herausgelöst haben und ihre eigene Version von Jesus verehren. Wenn Jesus nicht mehr der Messias für das jüdische Volk ist, dann ist er zu einem Gegen-Messias geworden. So hat es auch die christliche Kirche im Mittelalter verstanden.

Die LCJE schreibt dazu: „Wenn heute Juden zusammen mit den anderen Völkern ihren Glauben an Jesus als ihren Retter bekennen, ist es ein Zeichen der Hoffnung für die Kirche und für die Welt. … Deshalb verpflichten wir uns, an einer Vision für die Kirche als Leib Jesu festzuhalten, die bejaht, dass wir, Juden und Nichtjuden, in Christus eins sind.“ (Buch Das Evangelium – auch für Juden, Brunnen Verlag, S.10.)

C.S. Lewis schrieb in der Einführung zu Joy Davidmans Buch „Smoke on the Mountain“: „In gewisser Weise ist der bekehrte Jude der einzig normale Mensch auf der Welt. Ihm wurden die Verheißungen zuerst zugesagt, und er hat davon Gebrauch gemacht.“ (Buch Das Evangelium – auch für Juden, Brunnen Verlag, S.31)

2 Gedanken zu „Die jüdisch-messianische Frage ist durch den kommenden Kirchentag in Hamburg 2013 neu angestossen worden“

  1. Die Wahrheit kann man nicht kommentieren. Ich bin nur traurig, dass die Kirche blind ist für die Wahrheit und den Römerbrief scheinbar nicht verstanden hat. Wer die ersten 4 Kapitel gelesen hat muss zur Einsicht gelangen dass Juden wie Nichtjuden den Messias Jesus brauchen um gerettet zu werden.

  2. Wen wundert das bei einer historisch.kritischen Theologie, die den biblischen GLauben vollkommen verdrängt hat. Bekennende Christen solltend en Kirchentag meiden, da er nichts mit dem biblischen Glauben zu tun hat. Alles ander ist Illusion!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert