Valentinstag – Herkunft und Traditionen

Die Tradition des Valentinstags am 14. Februar wird heute zumeist auf die Überlieferung von Bischof Valentin von Terni zurückgeführt, der als christlicher Märtyrer starb. Er war im dritten Jahrhundert der Bischof der italienischen Stadt Terni. Einer Überlieferung zufolge traute er heimlich mehrere Brautpaare, darunter Soldaten. Nach dem damaligem kaiserlichem Befehl von Claudius II. waren Ehen zwischen Menschen unterschiedlicher Stände und Völker verboten. Valentin soll den verheirateten Paaren auch Blumen aus seinem Garten geschenkt haben. Als alles aufflog,  wurde Valtenin auf Befehl des Kaisers Claudius II. am 14. Februar 269 enthauptet. Der Gedenktag an Valentin wurde von Papst Gelasius I. 469 für die ganze Kirche eingeführt,  jedoch 1969 aus dem römischen Generalkalender gestrichen.

Im Spätmittelalter galt der Valentinstag auch als Lostag und wurde als solcher auch „Vielliebchenstag“ genannt. Seit dem 15. Jahrhundert wurden in England Valentinspaare gebildet, die sich kleine Geschenke oder Gedichte schicken. Die Paare bildeten sich durch Losen am Vorabend oder durch den ersten Kontakt am Valentinstag.

Durch den Zweiten Weltkrieg kam durch US-Soldaten der Valentinstag in den westlichen Teil Deutschlands und die Schweiz. An Bekanntheit gewann der Valentinstag im deutschen Sprachraum durch den Handel mit Blumen, besonders jedoch durch die intensive Werbung der Blumenhändler und Süßwarenfabrikanten.

In Saudi-Arabien steht der Valentinstag auf der Verbotsliste des islamischen Rechts. Der Kauf von Dingen, die sich als Valentinstaggeschenk eignen, ist einige Tage vorher verboten wie rote Rosen und Schokolade in Herz-Verpackung. Restaurants dürfen keine roten Kerzen aufstellen.

Pakistan hat 2018 eine mediale Berichterstattung sowie Feierlichkeiten zum Valentinstag verboten. Laut der britischen Zeitung „Daily Mail“ (Donnerstag 8.2.18) untersagte die staatliche Medienbehörde sämtlichen Nachrichtensendern, Radiostationen und Printmedien des Landes, über den Feiertag zu berichten. Bereits im vergangenen Jahr waren auf einen Gerichtsbeschluss hin öffentliche Feiern am Valentinstag verboten worden, weil sich dieser gegen den Islam richte und für die westliche Kultur werbe. Während der Valentinstag von vielen Muslimen im Land als „westlicher Import“ abgelehnt wird, ist er unter pakistanischen Jugendlichen durchaus beliebt. Auch Restaurants und Händler verzeichnen an diesem Tag einen verstärkten Absatz.

In der indonesischen Stadt Banda Aceh wurden 2016 alle Feierlichkeiten zum Valentinstag verboten – das Fest verstoße gegen islamisches Recht, so die Begründung, berichtet die Nachrichtenseite „Asian Correspondent“. Im Iran gehen Polizei-Patrouillen gegen Feiernde vor.  Auch Nigerias „Muslimischer Kongress“ rief die Muslime des afrikanischen Landes auf, den Valentinstag zu boykottieren, da er ‚haram‘ sei und nur der Geschäftemacherei diene.

Wie wird Valentin in anderen Ländern gefeiert?

Traditionell werden in England kleine Liebesgedichte verschickt. Zumeist von Personen, die bislang einfach zu schüchtern waren, der oder dem Angebeteten ihre Gefühle zu offenbaren. Zwar sind die Gedichte in der Regel anonym, doch oft fehlt nur der letzte Stups, um mutig zu sein. Britische Auswanderer haben dann diese Tradition u.a. nach Amerika gebracht.

Im deutschsprachigen Raum haben sich Blumen und Schokolade als Geschenke durchgesetzt.

DSC04587In Italien schlendern Paare an diesem Tag zu Brücken, um dort ihre Liebe mit einem besonderen Ritual zu feiern. Sie bringen an Brücken Schlösser an, auf denen häufig Initialen graviert sind, und werfen zusammen den Schlüssel ins Wasser als Zeichen ewiger Verbundenheit und wünschen sich dabei etwas. Dieser Brauch ist inzwischen auch bei uns angekommen. Auf dem Bild ist der Mühlesteg in Zürich.

In Spanien schenkt man nicht nur der oder dem Herzallerliebsten eine Rose, sondern auch Freunden und Familienmitgliedern. Hier bestimmt allerdings die gewählte Farbe, was man ausdrücken will. Denn Rot steht für Liebe und Leidenschaft, Weiß für Frieden und Gelb für Freundschaft.

In den USA werden jedes Jahr eine Milliarde Grußkarten versandt. Dort ist das „Sammeln“ von Valentinskarten mit Liebesbotschaften eine Art Wettbewerb.

Ein fröhliches Fest wird in Südafrika an diesem Tag gefeiert. Die Straßen sind mit Blumen geschmückt und es werden sogar festliche Umzüge veranstaltet.

Anstatt den Tag der Verliebten feiern die Finnen am 14. Februar den Tag der Freundschaft, der mit Geschenken und Karten an liebe Freunde gefeiert wird. Allerdings macht man das anonym, so dass man erst raten muss, wer etwas geschickt hat.

In weißrussischen Schulen werden so genannte „loveboxes“ aufgestellt, in die alle Schüler ihre selbst verfassen Liebesbotschaften einwerfen können. Von einem Valentins-Postboten werden die Zettelchen an die Empfänger verteilt, sodass man die Möglichkeit hat, heimlich ein Liebeszeichen zu schicken.

In Indien können Pärchen am 14. Februar händchenhaltend durch die Straßen schlendern ohne mit Konsequenzen zu rechnen. Dort sind öffentliche Zärtlichkeiten nämlich ansonsten sehr verpönt. An diesem Tag stehen Verliebte jedoch unter Polizeischutz. Auch hier werden die Liebsten mit Blumen, kleinen Geschenken und Briefen überrascht.

In Japan ist es Tradition, dass am 14. Februar die Frauen Geschenke machen. Meist wird hier Schokolade verschenkt, doch wer denkt, die Süßigkeiten landen ausschließlich bei den Liebsten, irrt: Japanische Frauen beschenken vor allem ihren Chef und Kollegen. Vorgesetzte, die sich im letzten Jahr daneben benommen haben, erhalten jedoch nur „Giri-choko“. Das ist ganz billige Schokolade. Beliebte Männer werden mit hochwertiger Schokolade bedacht und es ist nicht unüblich, dass der Schreibtisch unter all der rosafarbenen Packungen und Plüschtieren versinkt. Frauen in Japan gehen aber nicht leer aus: einen Monat später, am 14. März, erhalten sie von Männern Geschenke. Meist weiße Schokolade, weshalb dieser Tag auch „White Day“ heißt.

Tu BeAv – eine israelische Version vom Valentinstag  Tu BeAv ist in Israel ein Freudentag. Er gleicht etwas dem Valentinstag, an dem man sich Blumen schenkt. Die erste offizielle Erwähnung von Tu BeAv findet sich in der Mischna am Ende des zweiten Jahrhunderts. weiterlesen

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