Das sind keine Amokläufer

Ein Amoktäter ist jemand, der seine Impulse nicht kontrollieren kann und dann blindwütig um sich schießt. Das war bei den vergangenen Attentaten nicht der Fall. Sie haben die Tat mit  langer Hand vorbereitet und durchdacht. Es sind auch nicht einfach psychisch Kranke, denn diese werden so stigmatisiert. Es sind auch nicht einfach traumatisierte Menschen.

Ein Attentäter hat eine Entscheidung zum Töten gefällt. Sie sind nicht Opfer, sie sind selbst verantwortlich für ihr tun. Sie hätten sich auch für einen konstruktiveren Weg entscheiden können. Deshalb sollten wir keine „Rechtfertigung“ in ihrer Biographie suchen. Sie offenbaren die dunkelste Seite der Menschheit.

Die einsamen Wölfe sind auch nicht eine Beruhigung, sondern eine Eskalation der Gewaltbereitschaft. Der Attentäter beauftragt sich selbst und kann überall zuschlagen. Die Medien und der IS bieten das Podium, Teil einer weltweiten Bewegung zu sein. Die Medien versäumen es andere positive Initiativen zum Thema zu machen und in den Mittelpunkt zu stellen.

Der Wahl der Anschlagziele darf man keine Bedeutung zumessen. Auch die Bekennerschreiben sind völlig wertlos. Sie beruhigen, statt ein Denkprozess auszulösen.  Der Versuch alles zu interpretieren und versteckte Botschaften zu erkennen und damit den Attentätern noch eine Würde zuzuschreiben, ist ein Teil unserer Schwäche und stützt ihr System.

Wer sich für eine Attentäter-Ideologie oder -Religion gewinnen lässt, hat nicht gelernt konstruktiv zu denken und Verantwortung für sein Leben zu übernehmen. Ein Attentat zerstört und bringt Chaos. Fürsorge und Einsatz baut eine Gesellschaft auf. Wer sich mit der Waffe Macht holt, ist schwach und die Macht ist von kurzer Dauer. Töten gibt niemanden ein bessres Leben.

Machen wir es doch zum Thema, was unserem Leben eine Qualität und einen Sinn gibt und was wahre Stärke ist. Was uns aufbaut. Vielleicht lässt sich so noch mancher zu einem neuen Leben inspirieren.

Siehe Artikel:   mega geliebt

Ein Gedanke zu „Das sind keine Amokläufer“

  1. Danke, für die klaren Worte/Gedanken.
    Ich bete für viele Leser, der Herz berührt wird und die zu Taten ermuntert werden.

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