Archiv der Kategorie: 3 Infos aus aller Welt

Das Wahlversprechen der Fatah

Vor 16 Jahren wählten die Palästinenser das letzte Mal ihren Präsidenten. Seitdem ist das Spiel immer wieder dasselbe: Abbas und seine Fatah-Organisation kündigen Neuwahlen an – um sie dann aus irgendeinem Grund wieder abzusagen.

Stellt sich die Frage: Wozu diese Farce? Die Antwort ist simpel.

Angesichts der Tatsache, dass keine 20% der palästinensischen Bevölkerung der Palästinensischen Autonomiebehörde noch irgendeine Legitimität zusprechen oder ihr vertrauen, ist die Wahlankündigung ein wunderbares Mittel, sich selbst als „wichtig“ im Spiel zu halten. De Fakto werden die Palästinenser von Fatah und Hamas besetzt.

Wahlankündigungen dienen der Selbstversicherung. Nicht mehr, nicht weniger. Und  jeder weiß, dass es keine Neuwahlen geben wird.

 

Pilger bleiben fern

Die Covid-19 Pandemie bewirkte, was in den letzten 1600 Jahren noch nie geschah: die christlichen Pilger bleiben dem Heiligen Land fern. Einer der stabilsten Tourismuszweige brach lautlos zusammen.

2019 beherbergte Israel eine Rekordzahl von 4,2 Millionen Touristen, von denen eine Million christliche Pilger waren. Zunächst erschien die jetzige Situation noch vorübergehend, mittlerweile ist klar, dass die Gläubigen mindestens noch ein Jahr fernbleiben werden. Pilger bleiben fern weiterlesen

Fratelli tutti

Die neue Enzyklika von Papst Franziskus setzt auf eine weltweit vereinten, in Religion und Kultur vielfältigen Menschheitsfamilie, dank „sozialer Freundschaft“. Der Fokus ist nicht die Rettung der Seelen für ein Himmelreich, sondern der Gesellschaft und der Welt. Das Mittel dazu ist nicht die Kirche, sondern der Dialog. Das Evangelium ist eine Liebe «die alle politischen und räumliche Grenzen übersteigt» (Nr. 1). »Nur der Mann, der es auf sich nimmt, auf andere Menschen in ihrer Bewegung zuzugehen, nicht um sie zu vereinnahmen, sondern um ihnen zu helfen, mehr sie selbst zu werden, wird tatsächlich zum Vater« zitiert er Franz von Assisi. „Fratelli tutti“ sammelt und entwickelt Themen, die im Dokument von Abu Dhabi stehen (Nr. 5).

Ein zentraler Satz ist: «Träumen wir als eine einzige Menschheit, als Weggefährten vom gleichen menschlichen Fleisch, als Kinder der gleichen Erde, die uns alle beherbergt, jeder mit dem Reichtum seines Glaubens oder seiner Überzeugungen, jeder mit seiner eigenen Stimme, alles Geschwister (Nr. 8). Fratelli tutti weiterlesen

Josef – Ist der Gesinnungswandel echt? (8)

Josef möchte, dass sich seine Brüder mit sich selbst auseinandersetzen. Durch bizarre Situationen werden sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Als sie sich nicht mehr rechtfertigen und zur Schuld stehen, wird offenbar, dass sie nun Verantwortung für ihr Leben übernehmen. Mehr dazu auf Radio Maria, Montag 4. Oktober 2020 um 13.30 Uhr oder auf https://www.radiomaria.ch/de/podcasts?combine=Hanspeter+Obrist oder hier auf dem Player nach der Sendung.

Annäherung von Saudi-Arabien und Israel

Im Nahen Osten überschlagen sich die Ereignisse. Hinter den Kulissen scheint Saudi-Arabien seine arabischen Verbündeten zu Friedensabkommen mit Israel zu ermutigen. Laut Beobachtern würde dies den Weg für die Saudis zu einem eigenen Friedensvertrag ebnen.

Zuletzt näherte sich Saudi-Arabien dem israelischen Staat zusehends an. So soll das Land beispielsweise bei der Planstadt «Neom» mitwirken. Annäherung von Saudi-Arabien und Israel weiterlesen

Gespräche zwischen Israel und dem Libanon

Israel und der Libanon haben sich auf Gespräche zur Festlegung der gemeinsamen Seegrenze geeinigt. Es soll sich um die ersten direkten Verhandlungen auf diplomatischer Ebene seit drei Jahrzehnten handeln.

Bis jetzt hat die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah-Miliz  dies verhindert. 

Durch die Corona-Pandemie und die Explosion im Beiruter Hafen verschärfte sich die Wirtschaftskrise im Libanon und das führt dazu, dass man an einer Lösung interessiert ist.  Gespräche zwischen Israel und dem Libanon weiterlesen

Der armenisch-aserbaidschanische Konflikt

Update 10.10.20: Die zwischen Armenien und Aserbaidschan vereinbarte Waffenruhe in der umkämpften Kaukasusregion Berg-Karabach ist am Samstag um 12.00 Uhr (10.00 Uhr MESZ) in Kraft getreten. Wurde aber sogleich gebrochen. Aserbaidschan hat keine Interessen den Kampf zu beenden.

Ein Konflikt über Selbstbestimmung, verletzten Gefühlen, ethnische Gruppen, religiöser Zugehörigkeit und geschichtlicher Staatsgewalt. Der armenisch-aserbaidschanische Konflikt weiterlesen

Jerusalem eine türkische Stadt

Jerusalem ist unsere Stadt„, erklärt der türkische Präsident Erdogan am 1. Oktober 2020.

Die Frage Jerusalems ist für uns kein gewöhnliches geopolitisches Problem. Unsere Vorfahren haben jahrhundertelang ihren Respekt gezeigt, indem sie diese Stadt hoch geschätzt haben.

Jerusalem ist unsere Stadt, eine Stadt von uns.

Wir betrachten es als eine Ehre im Namen unseres Landes und unserer Nation, die Rechte des unterdrückten palästinensischen Volkes auf jeder Plattform auszudrücken, mit der wir seit Jahrhunderten zusammenleben.

Mit diesem Verständnis werden wir sowohl der palästinensischen Sache, die die blutende Wunde des globalen Gewissens ist, als auch dem Fall Jerusalem bis zum Ende folgen.
                                                     Erdogan 1.10.20

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat am Donnerstag 1.10.20 impliziert, dass Jerusalem zur Türkei gehört. Jerusalem war von 1516 bis 1917 unter der Kontrolle des Osmanischen Reiches. Jerusalem eine türkische Stadt weiterlesen

Pogrome in Äthiopien

Hunderte orthodoxe Christen sind seit Ende Juni 2020 in der äthiopischen Provinz Oromia ermordet, Tausende vertrieben worden. Fanatische muslimische Oromo-Extremisten wüteten offenbar teilweise unter den Augen der Polizei. Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche berichtet in einem Appell über die Massaker: „Nur wegen ihres orthodoxen Glaubens wurden sie mit Schwertern ermordet, mit Macheten verstümmelt, mit Speeren erstochen, mit Stecken und Steinen erschlagen.“ Pogrome in Äthiopien weiterlesen

Demonstration gegen pakistanisches Blasphemiegesetz

In der Landeshauptstadt Dhaka (Bangladesch) sind hunderte Christen und weitere religiöse Minderheiten für Religionsfreiheit auf die Straße gegangen. Sie forderten eine sofortige Aufhebung der umstrittenen pakistanischen Blasphemiegesetze.

So richteten die Demonstranten über die diplomatische Vertretung Pakistans in Bangladesch ein Memorandum an Pakistans Premierminister Imran Khan. Demonstration gegen pakistanisches Blasphemiegesetz weiterlesen

Laos: Verfolgung aus Gewohnheit

»Die laotische Zentralregierung hat offiziell das Christentum anerkannt. Dabei waren wir früher ‘Staatsfeind Nr. 1’.«

Christen standen im Ruf, in Laos die Einheit und traditionelle Dominanz des Buddhismus, der die gesellschaftlichen Machtstrukturen stärkt, zu untergraben. Laut der seit 1991 gültigen laotischen Verfassung darf jeder glauben, was er will. Aber eben: Trotz offizieller Anerkennung durch die Zentralregierung sind Behörden in abgelegenen Volkgruppen, ihrer Gewohnheit folgend, hinter den Christen her. 
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Hate-Speech

Seit Januar 2020 hat die bayerische Justiz den ersten Hate-Speech-Beauftragten in Deutschland. Pro hat bei ihm nachgefragt, wie er den Hass im Internet wahrnimmt und welche Zwischenbilanz Klaus-Dieter Hartleb nach neun Monaten im Amt zieht.

Wir haben ein Online-Verfahren entwickelt, über das Kommunalpolitiker digitale Angriffe gegen sich anzeigen können. In ca. 80 Prozent der Fälle handelt es sich um Volksverhetzung. Die übrigen Straftaten sind z.B. Bedrohungsdelikte, Beleidigungen, Verleumdungen oder üble Nachrede. 

Hate Speech ist gemessen an meiner 20-jährigen Tätigkeit als Richter und Staatsanwalt ein relativ neues Phänomen. Ich stelle definitiv eine Verrohung der Sprache im Internet fest. Ich habe aber auch die Hoffnung, dass das irgendwann abklingt, weil die Strafen für die Täter eine abschreckende Wirkung haben. In meiner täglichen Arbeit merke ich, dass viele der Beschuldigten überrascht sind von den Konsequenzen.  Es wäre kontraproduktiv, wenn der Täter das Gefühl hat, dass er nicht belangt werden kann und die Opfer denken, dass den Tätern nichts passiert.    mehr Informationen

Eine mögliche Meldestelle: www.internet-beschwerdestelle.de

China ändert biblische Inhalte

In einem chinesischen Schulbuch ist ein biblischer Bericht aus dem Johannesevangelium offenbar gezielt verfälscht worden. Das geht aus einem Bericht der Union of Catholic Asian News (UCANews) vom Dienstag hervor. Im Schulbuch steht, Jesus habe eine Frau getötet, die Ehebruch begangen hatte. Das Lehrbuch wurde von der staatlich geführten University of Electronic Science and Technology Press veröffentlicht.

Das Buch zitiert die Geschichte von Jesus mit der Ehebrecherin, diese hat aber ein verändertes Ende. Als die Menge verschwand, steinigte Jesus die Sünderin zu Tode und sagte: „Ich bin auch ein Sünder. Aber wenn das Gesetz nur von Männern ohne Makel ausgeführt werden könnte, wäre das Gesetz tot“, heißt es in dem Lehrbuch. Dabei steht in Johannes 8,11 „Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!“ Im chinesischen Lehrbuch nimmt der biblische Bericht also eine vollkommen andere Wendung.

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Soziale Netzwerke bestimmen uns

23.9.20 Facebook hat angedeutet, sich aus dem europäischen Markt zurückziehen zu wollen, falls die europäischen Behörden das Unternehmen in seiner Freiheit weiter einschränken. Laut einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs vom Juli sind die Daten von europäischen Facebook-Usern unzureichend geschützt. Tatsächlich soll es den US-Behörden freistehen, auf diese Daten zuzugreifen. Davon betroffen sind rund 410 Millionen europäische Facebook-Nutzer, wie «Vice.com» schreibt. Yvonne Cunnane, Chefin des Datenschutz-Teams bei Facebook, schreibt in einer Mitteilung: «Es ist nicht klar, wie Facebook und Instagram unter diesen Umständen weiterhin einen Service in der EU anbieten können.» Facebook ist – wie viele andere Unternehmen auch – auf den Datentransfer zwischen der EU und den USA angewiesen.

19.9.20 Nachrichten-Feeds in Sozialen Netzwerken werden durch Algorithmen erstellt. Inhalte, die die stärksten Reaktionen hervorrufen, werden dadurch häufiger angezeigt. Das erklären Tristan Harris und Roger McNamee, zwei Aussteiger aus der digitalen Industrie, in einem Interview der Süddeutschen Zeitung, und warnen vor dieser Verstärkung bestimmter Nachrichten und Emotionen. Facebook kombiniere Sucht, Wut und Hass, um die Aufmerksamkeit der Nutzer zu binden, und gefährde damit die Demokratie.

Hass, Desinformation und Verschwörungstheorien seien laut McNamee die Inhalte, die Facebooks Algorithmus vorrangig auswähle. Soziale Netzwerke bestimmen uns weiterlesen

Abraham-Abkommen

In der Unterzeichnung der Friedensverträge zwischen Israel und zwei Golfstaaten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain, sehen manche den Beginn eines neuen Zeitalters in Nahost. Der Friedensvertrag ist ein Rechtsdokument, das noch von der Knesset bewilligt werden muss, letzteres ist eine bloße Absichtserklärung.

Ein Teil der Motive, die hinter der Annäherung stehen, sind längst kein Geheimnis mehr: An erster Stelle ist hier immer die Bedrohung durch den Iran zu hören. Der bahrainische Innenminister bekräftigte dieses Motiv: Am Montag sagte er, die Vereinbarung mit Israel stärke das Königreich in dieser Hinsicht.

Netanjahu: „Dies ist ein neuer Beginn des Friedens für das jüdische Volk.“ „Der Segen des Friedens, den wir heute machen, wird enorm sein. Dies wird sich schließlich auf andere arabische Staaten ausweiten und den arabisch-israelischen Konflikt ein für alle Mal beenden. “

Abdullah bin Zayed Al Nahyan (ABZ), Bruder des Kronprinzen Mohammed bin Zayed aus den Vereinigten Arabischen Emiraten: „Wir erleben eine Veränderung des Herzens im Nahen Osten, eine Veränderung, die Hoffnung durch die Welt senden wird.“ Nahyan sagt, dieses Abkommen werde den Arabern tatsächlich helfen, mit dem palästinensischen Volk zusammen zu stehen. Ziel ist es, auf Stabilität und nachhaltige Entwicklung der Palästinenser hinzuarbeiten.

Abdullatif Al-Zayani, der Außenminister von Bahrain: „Heute ist ein wahrhaft historischer Anlass. Eine Gelegenheit zur Hoffnung… und insbesondere für die Millionen unserer jüngeren Generationen. “ „Wir müssen aktiv und dringend daran arbeiten, einen dauerhaften Frieden zu erreichen, den unser Volk verdient, und eine umfassende und dauerhafte Zwei-Staaten-Lösung wird das Fundament dieses Friedens sein.“

Während der Zeremonie begann der Gaza-Streifen Raketen auf Aschdod und Aschkelon feuern. Insgesamt waren es über die Nacht 13 Stück. Sechs Israeli mussten in ärztliche Behandlung. Israel antwortete mit einem Vergeltungsschlag.

Es gibt israelische Beobachter, die befürchten, dass die neuen arabische Friedenspartner mitreden wollen, wenn es um Fragen in den palästinensisch-israelischen Beziehungen gehen wird. Das aber könnte Israels Aktions- und Entscheidungsradius einengen.

Dass Saudi-Arabien die Nutzung seines Luftraums für Flüge zwischen Israel und der arabischen Welt zulässt, ist ein bedeutendes Zeichen. Auch Oman hat die Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain begrüsst, ebenso wie Ägypten.

Kuwait blickt mit Vorsicht. Sogar Katar, ein Freund und Verbündeter des Iran und der Hamas, versucht, sich abzusichern, da die derzeitigen Abkommen alle Karten neu gemischt haben.

Weitere Länder, von denen erwartet wird, dass sie ihre Beziehungen zu Israel in naher Zukunft normalisieren, sind Saudi-Arabien, Oman, Marokko, aber auch der Sudan, der Tschad und sogar der Kosovo, ein muslimisches Land, das eine Botschaft in Jerusalem eröffnen will.
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