Aleppo: Der Tod hat nicht das letzte Wort

Mitten im Krieg um Aleppo harren noch 40’000 Christen aus. Ihr Viertel wird gezielt beschossen, dennoch feiern sie gemeinsam Gottesdienst und teilen die knappen Güter miteinander – auch mit muslimischen Nachbarn.

Bischof Jean-Clement Jeanbart berichtet in Wien:

«In Aleppo leben inzwischen von den früher 160’000 Christen weniger als 40’000, da viele in den letzten Jahren geflohen sind», berichtet der Metropolit. Er vermutet: «Die Islamisten-Rebellen beschiessen ganz gezielt die christlichen Stadtviertel, obwohl fast alle fernab der umkämpften Gebiete liegen – nur weil sie uns vertreiben wollenAlle gut ausgebildeten Christen hätten Aleppo verlassen, sagt Jeanbart. «Geblieben sind mehrheitlich ältere Leute, häufig behinderte.»

In der Stadt sind die Lebensmittel knapp, Medikamente noch knapper. Nur einmal am Tag gibt es für eine Stunde Strom, nur alle 48 Stunden kommt Wasser aus der Leitung. «Am ärmsten sind die Witwen dran, die mit meist vielen Kindern ohne Ernährer da stehen», so der Bischof. Doch Todesangst und Not schweissen Aleppos letzte Christen über die Konfessionsgrenzen hinweg im Glauben und bei gemeinsamen Hilfsmassnahmen zusammen. «Vor 2011 lebten wir nebeneinander her, agierten allzu oft gegeneinander», erinnert sich Jeanbart. Heute feiern die evangelischen, orthodoxen und katholischen Christen gemeinsame Gottesdienste. «Besonders die armenisch-evangelische Gemeinde hilft allen Christen, selbst Muslimen. Es gibt viele Menschen in Aleppo, deren Überleben allein davon abhängt.»

Dank dieser christlichen Glaubenskraft und Geschwisterlichkeit zeigt sich Metropolit Jeanbart zuversichtlich: «Wir haben die Gewissheit, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern dass die Auferstehung siegt.»  mehr Informationen

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