Adam, Eva oder etwa Gott?

Frage: Adam und Eva kannten den Unterschied von „Gut und Böse“ noch nicht, als sie vom Baum den Apfel oder die Frucht genossen. Der Allmächtige wusste genau zum Voraus, dass Adam fehl gehen würde. Also, wer ist nun der wahrhaftig Schuldige? Wohl der allwissende Gott – irgendwie logisch, oder? 

Hallo F.
Adam und Eva wussten, dass es gegen die Ordnung von Gott ist, von der Frucht zu essen (der Apfel wurde später erfunden). Sie entschieden sich bewusst, gegen Gottes Anweisung zu handeln. Sie vertrauten Gott nicht, dass er es gut mit ihnen meint. Dieses Verhalten finden wir auch heute bei uns.

Du unterstellst ja Gott auch, dass seine Anweisung nicht gut war. Wir wollen selbst entscheiden was für uns gut und böse ist. So sind wir alle aus dem Vertrauen in Gott ausgestiegen, was nicht dem Ziel Gottes entsprach. Deshalb der Begriff „Sünde“ aus der Bogensprache = Zielverfehlung. Gott wirbt um uns, dass wir wieder in dieses Vertrauen zu Gott einsteigen. Deshalb ist Jesus auf diese Erde gekommen und bietet uns die Versöhnung mit Gott an. Die kann ich dankbar annehmen oder weiterhin an Gottes Güte zweifeln.

F: Nein, nein, ich meine in keiner Weise, dass Gottes Anweisung, nicht von der Frucht zu essen, schlecht war. Ich behaupte nur: Gott wusste zum Voraus, dass Adam und Eva fehl gehen würden. Er ist allwissend. Er wusste es also. Er wusste, dass das den kindischen Menschen deutlich überlegene Wesen , namens Satan, übrigens ein Geschöpf Gottes – die Menschen verführen wird – denn diese kannten den Unterschied zwischen Gut und Böse noch nicht vor dem Fruchtgenuss. Also: wieso ein Wesen schuldig sprechen und hart bestrafen, dass keine Ahnung von Gut und Böse hat …

Hallo F.
Ganz schön einfach, Gott die Schuld in die Schuhe zu schieben. So wie ich die Bibel verstehe lehrt sie uns, dass Gott uns aufgrund von unserer Fähigkeit zu denken beurteilt und nicht aufgrund unserer Erfahrungen (siehe Römerbrief 1,21 / 2,1). Auch finde ich in der Bibel nicht, dass Gott allwissend ist. Er wird vielmehr als ein großer Optimist beschrieben, der immer wieder hofft, dass seine Geschöpfe die von ihm gegebenen Fähigkeiten zum Guten brauchen. Gott weiß, zwar was alles geschehen könnte und ist dann aber wie mein Navi nicht verlegen, nach einer Fehlentscheidung von Seiten des Menschen einen neuen Weg aufzuzeigen. Diese und noch mehr Möglichkeiten wusste er von Anfang an.

Es ist doch erstaunlich was wir in Hesekiel 20,25 lesen: „Ich gab ihnen Ordnungen, die nicht gut waren, und Rechtsbestimmungen, durch die sie nicht leben konnten.“ Das obwohl er vorher festhielt: „Und ich gab ihnen meine Ordnungen, und meine Rechtsbestimmungen ließ ich sie wissen, durch die der Mensch, wenn er sie tut, lebt.“ (Hesekiel 20,11)

Die entscheidende Frage von Jesus ist: „Liebst du mich?“ (Johannes 21,15-17). Jesus fasst alles zusammen in den Worten: “Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst.” (Lukas 10,27)

Gott liebt uns und wir haben die freie Wahl, diese Liebe zu erwidern oder uns von ihm abzuwenden (Johannes 6,67). Wer Gott liebt, vertraut sich ihm an. Der vertraut ihm, dass seine Anweisungen zu unserem Wohl geschehen sind. Wir sind es, die seine Worte verdreht haben und andere dafür beschuldigen, wie es Adam getan hatte (1. Mose 3,12).

Gottes Segen wünscht dir Hanspeter

F: … somit ist er auch nicht allmächtig ist – Allwissenheit ist in Allmacht eingeschlossen …

Guten Tag F., richtig Gott hat alle Macht und die Freiheit seine Macht durch seine eigenen Regeln zu beschränken.

Ist es nicht interessant, dass Jesus durch Machtverzicht sein Reich aufbaut? Er will, dass Menschen freiwillig auf seine Liebe antworten und er respektiert auch ihre Ablehnung. Beste Grüße Hanspeter

2 Gedanken zu „Adam, Eva oder etwa Gott?“

  1. Kommt drauf an, wie man allwissend versteht. In Sinne von alles ist vorherbestimmt, also kann ich nichts dafür, sondern Gott ist verantwortlich für alles. Oder Gott wusste was alles passieren kann, doch er hoffte auf das Gute und die Umkehr.

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