Der Kampf um Syrien ist zu einem islamischen Glaubenskrieg geworden

Seit dem Beginn der syrischen Revolte gegen das Assad-Regime ist kein bedeutendes Oppositionsorgan als potenzielle Alternative für das alawitische Regime entstanden. Der Kampf um Syrien ist in einen konfessionellen Konflikt übergegangen.

Wie in Ägypten ist es den Muslimbrüdern auch in Syrien gelungen, sich die Revolution eigen zu machen und schliesslich zu ihrem Rückgrat zu werden. Mithilfe ihres globalen Netzwerkes ermöglichen die Muslimbrüder es muslimischen Kämpfern aus der ganzen Welt, den Reihen im Kampf gegen Assad beizutreten. Als Resultat hat die FSA ihre Reihen mit Kämpfern, deren „Lebensläufe“ Schlachtfelder wie Afghanistan, Pakistan, Irak und Libyen miteinschliessen, aufgestockt. Dieser Zustrom hat solch ein Ausmass erreicht, dass Russland im März erklärte, Assad kämpfe gegen von der Al-Qaida unterstützte „Terroristen“, darunter mindestens 15.000 ausländische Kämpfer.

Im Mai erklärte Assad in seinem ersten Interview nach fast sechs Monaten, sein Land habe ausländische Söldner gefangengenommen, die auf Seiten der Opposition kämpften. Anfang Mai hatte Syrien eine Liste mit 26 Namen von festgenommenen Ausländern an die Vereinten Nationen geschickt und behauptet, die meisten von ihnen seien Mitglieder von Al-Qaida.

Andere bewaffnete Gruppen, rekrutiert aus den Reihen der sunnitischen Radikalen, sind entlang der Grenze zur Türkei, dem Libanon, Irak und Jordanien entstanden, um in Syrien Dschihad gegen „das häretische Ba’ath-Regime“ zu führen.

Die Syrier behaupten auch, dass Libyen und die Türkei mit anderen Staaten kooperierten, um Terrorgruppen in Syrien tödliche Waffen zu schicken. Ihr Beweis ist ein in Libanon beschlagnahmtes Schiff, das für die syrischen Rebellen bestimmt und mit 150 Tonnen Waffen und Munition beladen war, die höchstwahrscheinlich aus Libyen stammten.

Die Mehrheit der Syrer identifiziert sich nicht mit diesen Radikalen. Im Gegenteil, je mehr die Opposition die Maske von Al-Qaida trägt, desto stärker wird der Zusammenhalt in den Reihen um Assad, der Entschlossenheit gezeigt hat zu bekämpfen. Der Zerfall der Opposition spielt in seine Hände, genau wie die Tatsache, dass sein Krieg gegen Al-Qaida geführt wird.

Im Libanon ist nach syrischen Angaben die Stadt Tripoli im Norden des Landes zu einem Stützpunkt für die bewaffneten Rebellen geworden.

Darüber hinaus ist der Kampf um die Zukunft Syriens symptomatisch für die Wiederbelebung des Kalten Krieges zwischen dem Westen, mit den USA, Grossbritannien, Frankreich und Türkei hinter den Truppen gegen Assad, und Russland, das standhaft zum alawitischen Regime hält.

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