Trotz erhöhtem Bedrohungspotenzial durch islamistische Extremisten sind arabische Christen durch ihren christlichen Glauben motiviert

Die Arabische Revolution im Nahen Osten ist in vollem Gange, aber die Zielrichtung hat sich drastisch verändert: Islamistische «Heilsbringer» haben die freiheitsliebenden Jugendlichen verdrängt.

Für die Christen in der arabischen Welt stellen diese aufstrebenden Islamisten eine ernst zu nehmende Bedrohung dar, auch wenn der Westen sie größtenteils als «moderat» bezeichnet. Jüngste Bestätigung für diese Befürchtungen liefert ausgerechnet das Oberhaupt der sunnitischen Muslime, Saudi-Arabiens Grossmufti Scheich Abdul Aziz bin Abdullah, als er Mitte März 2012 vor arabischen Politikern die Entfernung aller Kirchen auf der Arabischen Halbinsel forderte. Für sunnitische Muslime hat sein Wort Gewicht, und es verging nicht einmal eine Woche, bis Extremisten unter Berufung auf sein Wort gegen ausländische Christen auf der Arabischen Halbinsel gewaltsam vorgingen.

Arabische Christen wundern sich, warum von westlicher Seite gegen diese gefährlichen intoleranten Äußerungen nicht heftig protestiert wird. Auch in der arabischen Welt wurde der vom Staat bezahlte Grossmufti von keiner Regierung zur Mässigung gemahnt. Für unsere Glaubensgeschwister in der Region Arabien ist die scheinbare Gleichgültigkeit und Naivität des Westens jedenfalls unverständlich, ja geradezu fahrlässig.

Dennoch wächst die Kirche auf der Arabischen Halbinsel, und zwar unter der einheimischen arabischen Bevölkerung. Natürlich als Untergrundkirche, weil es sie ja offiziell gar nicht geben darf. Interessanterweise gibt es immer mehr Araber, die durch Träume Jesus Christus kennenlernen, so wie kürzlich eine Frau aus Saudi-Arabien: «Ich bin vorher noch nie Christen begegnet, doch plötzlich sah ich Jesus im Traum. Er lud mich ein, die Bibel zu lesen. Noch in der gleichen Nacht las ich im Internet zum ersten Mal heimlich in der Bibel, und ich spürte seine Gegenwart. Er hat mein Leben verändert und mich glücklich gemacht, auch wenn ich seitdem viel Schweres erlebt habe und ich bedroht werde. Aber Jesus möchte ich nicht mehr verlieren.»

Trotz erhöhtem Bedrohungspotenzial durch islamistische Extremisten sind arabische Christen motiviert, im christlichen Glauben vorwärts zu gehen. Erst vor ein paar Wochen entging ein einheimischer christlicher Leiter nur knapp einem Attentat. Mit einem Durchschuss am Bein sagte er: «Ich hoffe, dass es schnell heilt, sodass ich wieder meine Glaubensgeschwister besuchen kann. Wir haben nichts zu verlieren, sondern nur zu gewinnen. Jesus ist und bleibt Sieger.»

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